Raoul Wallenberg

schwedischer Geschäftsmann und Diplomat; Mitgl. der Bankiersfamilie Wallenberg; ging im Juli 1944 als Legationssekretär an die schwedische Gesandtschaft in Budapest, von wo aus er das Leben Tausender Juden, die die SS zur Deportation in Vernichtungslager vorgesehen hatte, rettete; am 17. Jan. 1945 vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet, blieb er seit seiner anschließenden Verschleppung in die UdSSR verschollen; verstarb wahrscheinlich 1947 in einem Moskauer Gefängnis; um die Aufklärung seines Schicksals bemühen sich die u. a. in Schweden, Deutschland und den USA bestehenden "Raoul-Wallenberg-Komitees"; im Dez. 2000 rehabilitierte ihn die russische Justiz offiziell

* 4. August 1912

† vermutlich 1947 Moskau (Russland)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 04/2001

vom 15. Januar 2001 , ergänzt um Meldungen bis KW 44/2016

Herkunft

Raoul Wallenberg war Sohn eines schwedischen Marineoffiziers, der drei Monate vor seiner Geburt starb. Sein Großvater Gustav kümmerte sich maßgeblich um den Jungen. Die Mutter Maj Wising Wallenberg heiratete 1918 Frederik von Dardel. Die Familie Wallenberg zählt zu den reichsten Familien des Landes. Die 1856 von André Oscar Wallenberg gegründete Stockholms Enskilda Banken wurde von Sohn Knut Agaton Wallenberg als Skandinaviska Enskilda Banken zum führenden Geldinstitut Skandinaviens entwickelt. W., ein Großneffe von Knut Agaton Wallenberg, wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf und erhielt ...